»Orakel und Omen sind nichts als Poesie.
Sie bieten einen Raum, den der Suchende füllt.«
Warum ich schreibe? Weil ich ein ganz typischer Affennachkömmling bin, also eine arrogante, unzufriedene Weltverbesserin mit zu viel Ego, die sich besser an Negatives als an Positives erinnert und jede Menge systematische Denkfehler macht. Mir hat das Ende eines Buchs nicht gefallen, deshalb habe ich es neu geschrieben. Was dabei herauskam, gefiel mir auch nicht. Ich bekam die Idee ein eigenes Projekt zu machen. Das hatte aber seine Schwächen, also startete ich erneut durch. So ging das dann weiter.
Bis heute.
Zwischendurch habe ich mich an der Satire versucht und Stücke für ein kleines Theater in Frankfurt am Main verfasst.
Einen Großteil meiner Lebenszeit habe ich mit Schlafen, Essen und der Leugnung der Realität verbracht. Ich war auf drei verschiedenen Schulen, an einer Uni und in ein paar Schreibwerkstätten. Aus Neugier habe ich zusätzlich einen Fernkurs zum Schreiben ausprobiert und abgeschlossen. Seitdem ist die Bandbreite meiner Irrtümer und gehirnbedingten Verzerrungen gewachsen. Ich bringe heute Fehler ein, auf die ich früher nie gekommen wäre.
Über den Wohnraum Frankfurt bin ich nicht hinausgekommen. Die Welt da draußen kam mir wohl zu verrückt vor. In Hessen ist sie auch verrückt, aber hier weiß ich wenigstens, was mich erwartet. Das liegt zum einen daran, dass ich mich hier auskenne und zum anderen an klugen Menschen, die meinen Weg kreuzten. So hat mir ein Lehrer in Rodgau schon um 1994 im Physikunterricht erklärt, wie das Wetter heute ist. Ich hatte also Zeit, mich mental auf die Klimakrise einzustellen. Mit der Ignoranz einiger Politikerinnen und Bürger dagegen lerne ich erst umzugehen.
Um es mit »Buffy« zu sagen, einer Fernsehserienheldin, über die ich an der Uni meine Magisterarbeit geschrieben habe: »Das Leben ist akzeptierter Wahnsinn«.
Obwohl ich mich an der Uni geweigert habe, den Arbeitsspeicher im Hirn meiner Leserin mit Schachtelsätzen, meiner Meinung nach überflüssigen Zeichen wie Kommas und unnötigen Fremdwörtern zu verstopfen, habe ich ein Magister in die Hand gedrückt bekommen. Ich darf mich »Magistra Artium« nennen. Studiert habe ich Germanistik, Psychologie und Kunstgeschichte.
Derzeit wohne ich in Dietzenbach zusammen mit meinem Lebenspartner und einem Beagle.